Sophia Kennedy: Squeeze Me

Sophia Kennedy credit Rosanna Graf

Die mächtige Stimme und der clevere Sound von Sophia Kennedy sind ein Glücksfall für die deutsche Pop-Szene. Das neue Album „Squeeze Me“ ist wohl – wieder mal – ihr bestes.

von Werner Herpell

Für den Gesang von Sophia Kennedy gibt es im Englischen eine schöne Beschreibung: „A commanding voice“ heißt es in Reviews, wenn eine Stimme so kraftvoll und raumgreifend und ja, beherrschend ist wie die der vor fast 36 Jahren in Baltimore/USA geborenen Künstlerin. Da kommt es auf das musikalische Ambiente, die Arrangements, die Produktion und die Songs an sich fast gar nicht mehr an – denn diese Vocals sind schon mal eine Klasse für sich. Das ist auch auf „Squeeze Me“, dem dritten Studioalbum von Sophia Kennedy, nicht anders.

Eine Stimme, die magisch in den Bann zieht

Sophia Kennedy Squeeze Me Albumcover

Ihre Stimme zieht den Hörer sofort magisch in

den Bann – man darf wohl sagen, dass die in Berlin und Hamburg lebende Amerikanerin längst eine der herausragenden Sängerinnen der deutschen Pop-Szene ist, durchaus vergleichbar mit einer Grace Jones oder einer Janelle Monáe. Umso besser natürlich, wenn die Musik dazu ebenfalls klasse ist: Erneut bastelt Kennedy zusammen mit ihrem Langzeit-Kreativpartner Mense Reents an einem tanzbaren Electropop-Sound für Leute, die ihr Hirn nicht an der Disco-Garderobe abgeben.

Der Opener „Nose For A Mountain“ (mit schaurig-schönen „Psycho“-Soundeffekten), das enorm basslastig groovende „Imaginary Friend“, das mit Reggae-Elementen jonglierende „Drive The Lorry“ (hier passt der Grace-Jones-Vergleich am besten), das dunkle, geheimnisvolle „Runner“ – gleich zu Beginn sind das vier Knaller, die jeden Indie-Dancefloor anzünden dürften. Auf „Rodeo“ stellt Kennedy ihre vokale Flexibilität mit einer höheren, tirillierenden Stimmlage unter Beweis, w…

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